© Frank Exss

Landschaft

Der Malerweg Elbsandsteingebirge führt durch eine uralte Erosionslandschaft. Was in der Kreidezeit noch Meeresgrund war, zeigt sich heute als formenreiche Felsenwelt mit Bergen bis 723 Metern Höhe.

Das Elbsandsteingebirge

So schön, so wild, so geheimnisvoll

Gestandene Männer, die an Aussichtspunkten vor Ergriffenheit auf die Knie sinken, eloquente Schriftstellerinnen, die vor Panoramen sprachlos sind: Vor 200 Jahren musste man im Elbsandsteingebirge damit rechnen. Es war schließlich die Romantik, die Epoche der großen Emotionen, als die spektakuläre Felsenwelt südöstlich von Dresden zum ersten Mal als Wanderziel entdeckt wurde.

Geologen haben das Geheimnis der Entstehung des Naturwunders zwischenzeitlich gelüftet. Eine 600 Meter starke Sandsteinplatte hatte sich über mehrere Millionen Jahre auf dem Meeresgrund gebildet, wurde gehoben, zerbarst und verwitterte. Zurück blieb eine Region so mystisch wie die Kulisse für einen Fantasyfilm: mit bizarren Felsen, geheimnisvollen Schluchten, wildromantischen Tälern – und Tafelbergen! Nirgendwo auf der Welt stehen mehr Exemplare dieser kuriosen Landschaftsformen so dicht und so zahlreich wie hier.

Das alles macht Wandern im Elbsandsteingebirge so aufregend. Ging es eben noch durch dichten Wald, führt der Weg bald über weites Land, dann hoch hinauf zu kahlen Felskuppen, um sich anschließend tief hinab in ein verwunschenes Tal zu winden, in dem ein glasklares Bächlein murmelt.

Hier ist das große Naturerlebnis zu Hause. Der Nationalpark Sächsische Schweiz und der Nationalpark Böhmische Schweiz schützen einen wertvollen Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten. Zusammen mit dem umgebenden Landschaftsschutzgebiet ergeben sie ein Wanderparadies von mehr als 700 Quadratkilometern!

Der Nationalpark Sächsische Schweiz

Was wäre die Welt ohne Nationalparks? In ihnen bewahrt die Menschheit ihre wertvollsten Naturlandschaften für kommende Generationen. »Natur Natur sein lassen«, ist die Maxime der weltweiten Nationalparkbewegung. Das bedeutet: Der Mensch beschränkt sich auf die Rolle des staunenden und lernenden Beobachters. Nationalparks sind nicht nur faszinierende Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten. Sie sind auch idyllische Erholungswelten für ihre Besucher.

So auch der Nationalpark Sächsische Schweiz. Er ist der einzige nicht alpine Felsennationalpark in Deutschland – und mit etwa 94 Quadratkilometern einer der kleinsten der Bundesrepublik. Das Schutzgebiet besteht aus zwei rechtselbischen Teilen. Der kleinere Teil umschließt den Kurort Rathen. Der Hauptteil erstreckt sich von Bad Schandau Richtung Osten bis zur tschechischen Grenze, wo sich der Nationalpark Böhmische Schweiz anschließt.

Nationalparks gebieten Achtsamkeit. Wer die Hinweistafel Nationalpark Sächsische Schweiz passiert, sollte sich bewusst machen, dass er nun ein besonders sensibles Naturschutzgebiet betritt. Hier gilt: Wege nicht verlassen, nicht rauchen, Feuer nur an ausgewiesenen Feuerstellen, Freiübernachten nur an ausgewiesenen Übernachtungsstellen, keine Pflanzen oder Tiere mitnehmen, Parken nur auf Parkplätzen, keine Drohnen fliegen lassen, Lärm vermeiden, Klettern nur nach sächsischen Regeln und nur an trockenem Fels, Radfahren nur auf ausgewiesenen Radrouten, Hunde an die Leine.

Kernzone im Nationalpark beachten

Malerweg Etappe 3 Schild© Sebastian Thiel

»Kernzone« steht auf einigen Schildern im Nationalpark Sächsische Schweiz. Daran erkennen Besucher besonders schützenswerte Naturbereiche. Ein Viertel der Gesamtfläche des Nationalparks ist als Kernzone markiert.

Wandern ist auch in diesen grünen Paradiesen auf allen markierten Wegen erlaubt. Außerdem ist hier das Übernachten im Freien tabu.

Die Kernzone liegt vollständig im wesentlich größeren »Ruhebereich«. Der Wald kann sich hier bereits weitgehend selbstständig entwickeln. Es besteht oder entsteht also ein Stück echte, mitteleuropäische Wildnis.

Natur im Wandel

Malerweg Etappe 3 Wald© Sebastian Thiel

Kahle Äste, braune Nadeln, umgestürzte Bäume. An einigen Stellen in der Nationalparkregion ist der Borkenkäfer derzeit besonders aktiv. Hier vollzieht sich natürliche Waldentwicklung: Fichtenforste sterben ab; gesunder Mischwald wächst nach.

Bis dieser Prozess abgeschlossen ist, gelten hier besondere Vorsichtsmaßnahmen wegen Baumsturzgefahr: Meiden Sie den Wald bei Wind, Starkregen oder Schneelast. Bleiben Sie nicht unter abgebrochenen Ästen oder Baumspitzen stehen. Sie betreten den Wald auf eigene Gefahr.

Achtung: einzelne Wegabschnitte können aufgrund umgestürzter Bäume (Borkenkäferschäden) kurzfristig unpassierbar sein. Bitte informieren Sie sich vor Reiseantritt auf der Homepage oder fragen Sie in Ihrer Unterkunft vor Ort nach dem aktuellen Stand.

>> Aktuelles

 

Nationalparkzentrum in Bad Schandau

Lilienstein© Sebastian Rose

Das NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau ist das größte Besucherzentrum des Schutzgebietes.

Wie ist die rätselhafte Felsenwelt entstanden? Welche seltenen Tiere leben hier? Wie funktioniert der Lebensraum Wald? Darüber informiert das Museum mit zahlreichen Modellen anschaulich und familientauglich.

Highlight ist eine Multivisionsschau im Kinosaal mit fantastischen Aufnahmen aus der Nationalparkregion.

>> NationalparkZentrum Sächsische Schweiz

 

Wanderfalken erleben

Wanderfalke© emranashraf / istock

Mit etwas Glück können Wanderer in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz ihn hören: den Ruf des schnellsten Tiers der Erde, des »Geparden der Lüfte«. Die Rede ist vom Wanderfalken. Dass sein lang gezogenes »Gääähg-gääähggääähg« wieder zur natürlichen Geräuschkulisse der Sächsischen Schweiz zählt, ist das Resultat eines Kraftakts – und anhaltender Fürsorge.

Vor 50 Jahren galt die Art in der Sächsischen Schweiz als ausgestorben. Erst ein aufwendiges Wiederansiedlungsprojekt der Nationalparkverwaltung in den 1990er-Jahren hat sie wieder zurückgebracht. Heute ist das Elbsandsteingebirge eines der am dichtesten besiedelten Wanderfalkenhabitate in Europa!

Immer im Frühjahr und Frühsommer bietet die Nationalparkverwaltung unter dem Titel »Beobachtungen am Falkenhorst« geführte Touren mit spannenden Fernglaseinblicken in die Kinderstuben der Greifvögel an.

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.