Das Naturdenkmal Prebischtor − eine der bekanntesten Felsformationen Tschechiens
Von den begehbaren Felsen oberhalb des Restaurants „Sokolí hnízdo“ (Gebäude von 1881) hat man faszinierende Ausblicke. Das Prebischtor zieht bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts die Besucher an. Die großen Besucherzahlen führten zu einer stärkeren Erosion in den oberen Partien und zur Beschädigung des Tors. Deshalb wurde 1982 der Zugang zum Tor für Touristen verboten. Ziel der Schutzmaßnahmen ist die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Zustands und der natürlichen Entwicklung der Sandsteinfelsen sowie die Minimierung des negativen anthropogenen Einflusses.
Das Prebischtor war 2009 in der engeren Wahl der „Neuen sieben Weltwunder“, bei der es zu den 77 Semifinalisten zählte. Jährlich besuchen dieses Naturdenkmal mehr als 200 000 Besucher aus dem In- und Ausland.
Die monumentale Felsenbrücke fasziniert jedoch nicht nur die Besucher, die zum Prebischtor hinaufsteigen, sondern auch Wissenschaftler. Diese zerbrechen sich schon seit Jahren den Kopf darüber, warum das Prebischtor nicht längst zusammengebrochen ist. Der Felsbogen ist nämlich eigentlich zu dünn und zu spröde, um der Belastung durch sein eigenes Gewicht und das wiederholte Ausdehnen und Zusammenziehen des Gesteins aufgrund von Schwankungen der Umgebungstemperatur standzuhalten. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass das Prebischtor in Wirklichkeit von zwei eigenständigen Felsen gebildet wird (siehe die Abbildung mit dem Prebischtor, auf dem diese beiden Felsen in unterschiedlichen Farben dargestellt sind). Dadurch steht der Bogen nicht so stark unter Spannung, dass er zerbricht. Anders wäre es, wenn der Felsbogen fest mit dem Felsmassiv auf beiden Seiten verbunden wäre. Trotzdem wird das Tor ständig überwacht und mit speziellen Messvorrichtungen vermessen, die jede Bewegung registrieren. Fachleute beobachten auch den Zerfall der Oberfläche des Tors durch Verwitterungsprozesse aufgrund der langfristigen Luftverschmutzung und der Reaktionen des Gesteins auf den sauren Regen.
Im Mai 1808 brach Caspar David Friedrich zu einer Wanderung in die Böhmische Schweiz auf. Sein Ziel war das Gebiet des Prebischtores, um so den Rosen- und Kaltenberg aus der Nähe zu sehen. Drei Tage war er unterwegs und zeichnete vier Skizzen auf ein Blatt. Friedrich hatte den Winterberg erstiegen, die böhmische Grenze überschritten und wanderte weiter in Richtung Prebischtor. Das war die damals übliche Route des Fremdenweges. Mehr erfahren über Caspar David Friedrich in der Sächsischen Schweiz
Wandertipp: Zum Prebischtor