Robert Sputh - Erfinder des Bierdeckels
Im Ortszentrum Mittelndorf haben die Mitglieder des Mittelndorfer Frühlingsfestverein e.V. die Gewölbe-Kellerräume des ehemaligen Gasthofes zu einem ganz besonderen Ausstellungsraum verwandelt.
Im Mittelpunkt steht die für den Ort historisch bedeutsame, jedoch immer mehr verfallende ehemalige Papierfabrik - bei den Einwohnern als Sputh-Mühle bekannt - und ihr Gründer Robert Sputh, der als Erfinder des heutigen Bierdeckels gilt.
Die besagt Papierfabrik stand im Sebnitztal auf Mittelndorfer Flur. An der Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau erbaute Sputh ab 1882 in der Nähe von Mittelndorf im Sebnitztal eine Holzschlifffabrik mit Wasserantrieb durch den Sebnitzbach. Die Fabrik verfügte über einen eigenen Gleisanschluss und wurde im Volksmund Sputh-Mühle genannt. Erster Abnehmer des hergestellten Holzschliffs war die Papierfabrik Sebnitz. Die Sputh-Mühle war über Jahrzehnte ein Arbeitgeber für viele Einwohner von Mittelndorf.
Hier erfand Robert Sputh im Holzschliffverfahren auch den ersten Bierdeckel – mehr aus der Not heraus. Infolge einer Überproduktionskrise in der Holzstoffindustrie suchte er 1890/91 nach neuen Verwendungsmöglichkeiten für Holzschliffprodukte. 1892 ließ er sich ein „Verfahren der Herstellung von Holzfilzplatten oder Holzfilzdeckeln“ patentieren, die als Bierglasuntersetzer verwendet wurden. Die neuen saugfähigen Bierdeckel aus Holzschliff ersetzten fortan die bisher in der Gastronomie verwendeten Untersetzer aus Filz.
Im Jahr 1937 brannte die Fabrik ab und ist heute leider nur noch eine Ruine.
Mit der Ausstellung konnte nun ein Stück Heimatgeschichte bewahrt und erlebbar gestaltet werden. Mit viele Liebe zum Detail haben die Mittelndorfer diese Ausstellung gestaltet und freuen sich immer samstags von 12:00 bis 16:00 Uhr auf Ihren Besuch!