Von der Bushaltestelle "Schmiede" in Polenz gehen wir gleich über die Gottleuba-Brücke. Dort treffen wir auf den Polenztalwanderweg mit der Markierung "roter Punkt". Wir wandern die Polenz flussabwärts, erst auf der asphaltierten Anliegerstraße, dann wird es ein kleiner Wiesenweg direkt neben der Polenz.
Der Name Polenz bzw. „Poliza“ kommt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Feldbach“. In der fischreichen Polenz leben gefährdete Arten wie die Groppe. Auch der Fischotter und Biber wurde nachgewiesen. Vorkommende Vögel sind Wasseramsel, Eisvogel, Gebirgsstelze und Schwarzstorch. Außerdem gibt es Nachweise für acht Fledermausarten. An dem Flüsschen Polenz siedelten sich im Laufe der Jahre Häusler an. Die Landwirtschaft und das Handwerk entwickelten sich. Die Wasserkraft der Polenz wurde genutzt und so entstanden in der Vergangenheit drei Mühlen, wobei die letzte erst 1992 die Produktion als Mahlmühle einstellte.
Unser Weg schlängelt sich mit kleinen Auf- und Abstiegen durch das Polenztal, an kleinen Granitfelsen und an den weiten Wiesen vorbei. Auf der anderen Flussseite sehen wir durch die Bäume die Waldmühle stehen, wandern an der Knochenmühle vorbei, bis wir unten im Tal zur Bockmühle (Gaststätte) gelangen.
Die Bockmühle hat ihren Namen von einem Müller namens Bock, der hier bereits im 16.Jhd. mit seiner Familie die Mühle betrieb. Der Name blieb erhalten, obwohl hier in den nachfolgenden Jahrhunderten Müller mit anderen Namen die Mühle bewirtschafteten. In den Jahren 1876/77 wurde das Gasthaus "Bockmühle" erbaut. Das Mühlenanwesen bestand nun aus einer Bauernwirtschaft, sowie aus einer Mahl- und Schneidemühle.
Von der Bockmühle laufen wir den gleichen Weg ein Stück zurück (bergauf) bis wir zum Abzweig nach Neustadt kommen. Unser Weg ist mit einem grünen Strich markiert. Ein schöner Waldweg, teilweise über Wurzeln und mit steileren Anstiegen, führt durch das Landschaftsschutzgebiet Hohes Birkigt. Hier ist der Waldumbau im vollem Gange, aber die Bäume mit unserer Markierung (grüner Strich) sind so abgesägt wurden, dass man die Markierung noch sieht und den Weg gut finden kann.
Mitten im Wald stößt man auf ein kunstvoll gefertigtes Holzkreuz, dass sich seit dem Jahr 1922 hier befindet. Das Gedenkkreuz ist dem Bautzner Naturwissenschaftler und Heimatforscher Professor Guido Lamprecht (1856- 1922) gewidmet, der an dieser Stelle, bei seiner jährlichen Frühjahrsexkursion, einem Herzinfarkt erlag.
Danach geht es noch ein Stück durch den Wald, ehe wir den asphaltierten Radweg (Cunnersdorfer Straße) erreichen. In Richtung Polenz/Neustadt wandern wir noch an einer historischen Wegsäule vorbei, welche unter Denkmalschutz steht. Sie wurde 1820 an einem Kreuzungspunkt bedeutsamer Wege aufgestellt. Den Pirnaer Steig (heute überpflügtes Feld) nutzten die Neustädter Leineweber, um ihre Ware zu den Pirnaer Jahrmärkten zu bringen. Ein weiterer Weg führte talwärts über Niederpolenz nach Bischofswerda. Die Gegenrichtung in Richtung Ehrenberg (Schuhmanns Grund) ist heute als Radweg ausgebaut. Der einstige "Kommunikationsweg", von Polenz nach Cunnersdorf, ist jetzt ebenfalls ein Radweg.
Wir bleiben bis Polenz auf diesem Radweg. Wer sein Auto am Freibad stehen hat, biegt im Ort rechts auf den Flämmigtweg ab. Zur Bushaltestelle geht es nach links die Straße "Obere Siedlung" bis zum Mittelweg.