Vom Bahnhof Königstein oder vom Parkplatz kommend, geht es zuerst an der Fußgängerampel über die viel befahrene B172. Vom Reißiger Platz (Bushaltestellen) aus wandern wir an der Stadtkirche Königstein vorbei. Hinter der Kirche beginnt unser Aufstieg auf dem Harald-Schurz-Weg. Ausgeschildert ist der Weg mit der Markierung "blauer Strich" und "Malerweg". Schon nach wenigen Metern auf dem alten, mit Sandstein gepflasterten Weg öffnet sich der Blick zum gegenüber liegenden Lilienstein und auf das Städtchen Königstein. Weiter geht es über einige Stufen durch den Wald, bis wir an den Rand einer großen Wiese gelangen, von der wir einen Blick zum Pfaffenstein werfen können. An der Palmschänke vorbei (nicht mehr in Betrieb) wird der Weg bald breiter. An einer Weggabelung entscheiden wir uns für den rechten Weg, ("blauer Strich"; Malerweg) der zur mächtigen Festungsmauer führt. Direkt unter der Festungsmauer beginnt der Patrouillenweg am Parkplatz, den wir gegen den Uhrzeigersinn begehen.
Der Patrouillenweg wurde im 19. Jh. angelegt. Die Wachposten hatten nun den bewaldeten Hang aus der Nähe im Blick - das versprach mehr Sicherheit im Kriegsfall, aber auch war so die Flucht für Gefangene der Festung erschwert.
Beindruckend sind die hohen, glatt geschliffenen Felswände, die verschiedenen Türme und Bauten, die man von unten sehen kann und die natürlichen Felsformationen wie Kamine (Abratzky-Kamin), Risse und Verwitterungen. Nach ca. 1,5 km ist die Festung am Fuße umrundet und wir steigen den breiten Pflasterweg durch das mächtige Medusentor, über die Zugbrücke und die lange, finstere Rampe ("Dunkle Apparaille") hinauf bis auf das Plateau der Festung Königstein. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass eine Führung oder das Ausleihen eines Audioguides sehr zu empfehlen ist!
Die Festung Königstein gilt als eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt auf dem gleichnamigen Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein. Das 9,5 Hektar große Felsplateau erhebt sich 240 Meter über die Elbe. Über 50 teilweise 400 Jahre alten Bauten zeugen vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung. Die mittelalterliche Burg gehörte zum Königreich Böhmen. Die erste vollständige Bezeichnung „Königstein“ geschah in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241, die Wenzel I. „in lapide regis“ (lateinisch: auf dem Stein des Königs) siegelte. In der gleichnamigen Ausstellung ist sehr anschaulich die Geschichte der Festung Königstein dargestellt. Auch gerade für Kinder gibt es sehr viele spannende Exponate zum Ausprobieren und Anfassen. Zahlreiche Gebäude und Ausstellungen sind zu besichtigen, wie die Magdalenenburg in der sich im 18. und 19. Jh. das Riesenweinfass von August des Starken befand. Besonders beeindruckend ist der mit 152,5 Metern zweittiefste Burgbrunnen Europas. Im Brunnenhaus kann man eine Vorführung der Wasserförderung erleben.
Auf gleichem Weg oder mit dem Aufzug gelangen wir wieder nach unten. Nun geht es auf dem Malerweg und der Markierung "roter Punkt" in Richtung Königstein/ Thürmsdorf. Bald stoßen wir auf die Alte Festungsstraße. Wenn man diese nach rechts geht, ist man bereits in 15 Minuten wieder in Königstein. Wir entscheiden uns jedoch dafür, die Alte Festungsstraße nach links zu folgen (Malerweg). Bald erreichen wir eine große Wiese. Schaut man zurück, hat man einen wunderbaren Blick zur Festung und zum Lilienstein. Weiter auf dem Malerweg unterqueren wir die B172 durch einen Fußgängertunnel, kreuzen die Straße, die nach Struppen führt und gelangen so auf den historischen Kanonenweg (Markierung "gelber Strich"). Auf diesem geht es bergab in Richtung Königstein.
Den Kanonenweg gibt es bereits seit dem 17. Jahrhundert. Um schwere Waren wie z.B. gusseiserne Geschütze zur Festung hoch transportieren zu können, wurde es notwendig eine flachere Rampe durch den steilen Elbhang zu schaffen. Im oberen Teil kann man noch die alte Pflasterung entdecken.
Vom Elbhäuserweg, der parallel zur Eisenbahn verläuft, hat man einen guten Blick zur Elbe. Nun ist es nicht mehr weit, bis man wieder den Ausgangspunkt der Wanderung - Königstein - erreicht.