Startpunkt der Tour ist der Haltepunkt Porschdorf, der etwas verwunschen im Sebnitztal liegt. Als Station der Nationalparkbahn U28 ist er von Bad Schandau aus einfach mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Kurz hinter dem Haltepunkt mündet die Sebnitz in die Polenz, deren Tal man ab jetzt flussaufwärts folgt (Markierung roter Punkt). »Kernzone« steht auf einem Schild am Waldrand. Hier ist der Nationalpark besonders wild und schutzbedürftig. Bald rückt der erste imposante Bergrücken ins Blickfeld. In eleganten Schwüngen windet sich die Polenz durchs Tal. An der Waltersdorfer Mühle wechselt man über eine Brücke auf die andere Seite des Flusses. Links stehen die Felsen des Ziegenrückens, einer schmalen, fast zwei Kilometer langen Felsformationwie eine Wand. Dadurch gelangt nur wenig Licht auf diese Seite des Tals. Perfekte Bedingungen für Moose, die hier teilweise als Bärte an Ästen wachsen oder Stämme komplett umhüllen. Auf der anderen Seite rückt sich der massige Polenztalwächter mit seiner zierlichen Begleiterin, der Polenztalbarbarine, ins Licht.
Oberhalb des Alten Hocksteins biegt der Weg rechts in den Schindergraben ein, der einen hinauf zur Burg Hohnstein führt. Unterhalb der Burg passiert man dort die Reste einer einst mächtigen Sperrmauer des ehemaligen Bärengartens. Die mit Efeu bewachsene Ruine, durch die ein Bach plätschert, steht so perfekt schauerromantisch zwischen den Hängen, als warte sie nur darauf, in einer Vollmondnacht von Caspar David Friedrich gemalt zu werden.
Von Hohnstein aus folgt man ca. 30 Minuten der Markierung blauer Strich bis zur Brand-Aussicht. Auf dem »Balkon der Sächsischen Schweiz« angekommen, bietet sich dann ein einzigartiges 180-Grad-Panorama mit Polenztal, Feldern, Wäldern, Dörfern und den kuriosen Silhouetten der Tafelberge am Horizont.
Der Epilog der Tour sind die etwa 800 Brandstufen hinab ins Tal. Im Tiefen Grund angekommen begleiten einen entlang der Markierung blauer Strich der Waitzdorfer Bach und die Polenz zurück nach Porschdorf.