Česká Kamenice – Stadt der prunkvollen Schätze
Der besterhaltene historische Stadtkern der Böhmischen Schweiz
Zuerst besichtigen wir den malerischen Kamnitzer Marktplatz. Wenn Sie genau in seiner Mitte, also am neuneckigen Renaissancebrunnen stehen und sich umschauen, werden Sie mit Sicherheit von den herrlichen Bürgerhäusern und vor allem dem klassizistischen Rathaus (Nr. 219) mit der Aufschrift „Palladium civitatis“ (Schutzschild der Stadt) am Portalsims fasziniert sein. In der Nähe des Rathauses befindet sich ein originelles Gebäude (Nr. 253) – der frühere Gasthof „Adler“ mit bemerkenswerter Dachkonstruktion und hohem Doppelgiebel. Vergessen Sie nicht, auf der gegenüberliegenden Seite dem Bürgerhaus mit der Nr. 73, in dem sich die Touristeninformation befindet, einen Besuch abzustatten. Dort werden Sie nett beraten und können unter anderem einen Stadtplan erwerben, auf dem die Baudenkmäler gekennzeichnet sind. Damit dürften Sie für einen historischen Streifzug durch die Stadt gewappnet sein. Ein paar Meter von der Touristeninformation und dem Marktplatz entfernt befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt – die im Stile der Gotik und der Renaissance erbaute St. Jakobuskirche. Unter anderem ist bemerkenswert, dass dort vor mehr als zweihundert Jahren Antonín Dvořák die Orgel spielte. Neben einer Kirchenbesichtigung können Sie auch auf den 46 Meter hohen Turm steigen, wo Ihnen das gesamte historische Stadtzentrum, aber auch die schöne Umgebung zu Füßen liegen.
Prachtvoller Wallfahrtsort
In Česká Kamenice gewesen zu sein und nicht das architektonische Juwel der Stadt – die Wallfahrtskapelle Mariä Geburt – besucht zu haben, wäre wahrhaftig eine Sünde. Der runde Zentralbau des Architekten Octavio Broggio aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Zeit des Hochbarock, ist nämlich mit seinen malerischen Säulengängen und seinem Kuppeldach ein wunderschöner, mystischer Ort, der zur inneren Einkehr anhält. Bei einer Besichtigung dieses Objekts werden Sie am Hauptaltar eine Statue der Jungfrau Maria entdecken. Um diese Marienfigur ranken sich zahlreiche Wundergeschichten, die einst Scharen von Pilgern anzogen ...
Zurück in die Natur …
Nach so vielen schönen historischen und architektonischen Schätzen ist es nun an der Zeit, sich in die Natur zu begeben. So sind es zum Beispiel bis zum Basaltfelsen mit dem treffenden Namen „Jehla“ (dt. Nolde, mundartlich für Nadel) vom Marktplatz aus nur knapp 2 km auf dem blau markierten Wanderweg. Dieser führt an Felsen aus Säulenbasalt und an einer „Zwergenbecken“ (Trpasličí pánev) genannten Mulde vorbei zum erwähnten Aussichtsfelsen. Von dort haben Sie einen Blick auf die ganze Stadt, aber auch auf die Gipfel des Lausitzer Gebirges, des Böhmischen Mittelgebirges und der Böhmischen Schweiz. Auf dem gegenüberliegenden Berg gibt es einen etwas höheren Aussichtspunkt (530 m), der ebenfalls vom Stadtzentrum aus gut zu erreichen ist: die romantisch anmutende Ruine der Burg Kempnitz (auch Kampnitz, tsch. Kamenický hrad) mit einem Aussichtsturm auf dem sogenannten Schlossberg (Zámecký vrch).